Medical Training nimmt dem Pferd die Angst vor tierärztlichen Untersuchungen, dem Hufschmied, erleichtert die Medikamtentengabe und die Pflege im Alltag. Die Pferde lernen, unangenehme Reize bereitwillig auszuhalten. Dazu verzichten wir vollkommen auf Zwangsmassnahmen und setzen auf freiwillige Kooperation. Das Medical Training beruht auf Mitspracherecht und Selbstbestimmung für das Pferd. Somit erzielen wir eine sehr hohe und freiwillige Kooperation. Zusätzlich schaffen wir Vertrauen zum Halter und anderen Menschen.
Dieses Behandlungstraining gehört zur Basis im Pferdetraining, um das Wohlbefinden des Pferdes zu gewährleisten. Das Medical Training kann auch bei anderen Tierarten angewendet werden.
Was kann man mit Medical Training erreichen?
Im Prinzip kann man alles erreichen was man sich im Alltag und bei Behandlungen vorstellen kann. Jedes Pferd kann lernen, auch bei unangenehmen Dingen im Alltag und bei Behandlungen ruhig und entspannt zu bleiben, unabhängig davon wie stark die jetzige Gegenreaktion ist.
Hier ein paar Beispiele:
Hufe geben
Ohren putzen
Scheren
Fieber messen
Einsprühen
Eincremen
Hufe in Eimer stellen
Augentropfen verabreichen
Zähne säubern
Impfungen
Wurmkur geben
Blut abnehmen
Geräte am Pferd benutzen
Hufschmied,
Utensilien anziehen,
schmerzhafte stellen verarzten,
Verbände,
Inhalieren ….. und vieles mehr.
Spricht dich eines der aufgezählten Möglichkeiten an? Hast du andere Themen? Auch diese sind Willkommen.
Kooperationsverhalten im Medical Training
Im Medical Training nutzt man häufig sogenannte Kooperationsverhalten. Dabei handelt es sich um Verhaltensweisen, die dem Pferd beigebracht werden, um deutlich zu signalisieren, ob es bereit ist, mit der Behandlung zu beginnen oder fortzufahren. Beispiele hierfür sind das Senken des Kopfes, etwas Anstupsen oder das Auflegen des Kopfes auf eine Fläche etc.
Diese antrainierten Verhalten drücken, nach erfolgreicher Verknüpfung, ein aktives «Ja» zur Behandlung aus. Sie sind oft wertvoller als blosses Stillhalten, da Pferde aus Angst auch erstarren können, und dieses Abwehrverhalten möglicherweise übersehen wird. Das Kooperationsverhalten stellt daher ein äußerst bereicherndes Werkzeug in dieser Art des Trainings dar.
Ein «Nein» zur Behandlung muss jederzeit akzeptiert werden, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten. Wenn das Pferd keine Kooperation zeigt, war der Trainingsschritt möglicherweise zu groß, und es ist ratsam, die Schritte anzupassen, um erfolgreich fortzufahren.
Vorteile durch das Medical Training
Durch das Medical Training werden Ängste und Stress für Pferd und Halter vor Behandlungen minimiert. Das Medical Training reduziert das Risiko von Verletzungen für den Tierarzt, Hufschmied, das Pferd selbst und alle Beteiligten, da das Pferd sich kooperativ und entspannt verhält.
Oft führt dies zu Kosteneinsparungen, da sedative Maßnahmen oft nicht mehr erforderlich sind. Die Zeitersparnis ist ebenfalls signifikant – die Mitarbeit des Pferdes erleichtert und beschleunigt den Prozess. Das Medical Training fördert Harmonie und Vertrauen zwischen Mensch und Pferd.
Die Vorteile noch einmal zusammengefasst:
Pferd hat keine Angst und keinen Stress
Pferd zeigt entspanntes und kooperatives Verhalten
Verletzungsrisiko für Tierarzt/Behandler/ Pferd wird minimiert
schnelle Behandlung möglich
Verzicht auf Sedationen
Verzicht auf Zwangsmassnahmen
Vertrauen wird gefördert
Notfall?
Natürlich gibt es im Alltag immer mal Situationen, die wir bewältigen müssen, die wir mit unserem Pferd noch nicht trainiert haben. Medical Training braucht Vorbereitung und kann daher nicht oder kaum angewandt werden, wenn es nicht vorher schon auftrainiert wurde.
Somit sollte man sich und sein Pferd für den Ernstfall bestens mit Medical Training vorbereiten. Worauf wartest du noch? Die nächste Behandlung kommt bestimmt.
“Es gibt keine Grenzen. Es ist die Angst die Grenzen setzt!“