Warum arbeiten wir mit positiver Verstärkung?

Tierschutzkonforme und gewaltfreie Tiererziehung durch positive Verstärkung

Die Anwendung von positiver Verstärkung im Tiertraining gilt als tierschutzkonform und gewaltfrei, vorausgesetzt, sie wird korrekt angewendet. Es beruht auf gegenseitiger Kommunikation und dem Zuhören des Gegenüber.

Wunschverhalten durch Belohnung fördern

In der positiven Verstärkung geht es darum, dem Tier mitzuteilen, welche Verhaltensweisen wir gerne möchten. Umso öfter wir diese belohnen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier sie immer wieder zeigt. Umso unwahrscheinlicher wird es automatisch, dass das Tier die nicht erwünschten Verhaltensweisen, die wir natürlich nicht belohnen, immer weniger bis gar nicht mehr zeigen wird.

Vielfältige Belohnungen im Tiertraining

Als Belohnung im Tiertraining nimmt man meist, als einfachste Variante, das Futter, das für das Tier erstrebenswert ist. Je nach Tier und Situation gibt es auch andere Arten, ein Tier zu belohnen. Das wichtigste dabei ist aber immer, dass das Tier dies auch als Belohnung wahrnimmt.

Emotionale Freude und Motivation

Diese immer wiederkehrenden Belohnungen erwecken im Tier jedes Mal die Emotion „Freude“ und lassen die Motivation, mit dem Menschen zu kooperieren, steigen. Das Tier verknüpft den Menschen somit immer wieder mit positiven Emotionen und tollen Erfolgserlebnissen. Es merkt auch, dass es jederzeit Mitspracherecht hat und gehört wird, was auch Teil der positiven Verstärkung ist. So entsteht echtes Vertrauen und eine enge Bindung zwischen Mensch und Tier. Die positive Verstärkung ist mehr als eine Konditionierung. Sie zielt sehr stark darauf ab eine gute Beziehung zu fördern, die essenziell ist für das Zusammenleben und das Training. Eine gute und ehrliche Beziehung wird ausschliesslich mit positiven Emotionen erzeugt.

Volles Potenzial

Das volle Potenzial der positiven Verstärkung entfaltet sich nur mit Fachkenntnissen und Hintergrundwissen in der Lerntheorie, verbunden mit dem Verzicht auf Gewalt. Dieses Wissen werden wir gerne vermitteln, um eine bessere Alternative zur Kommunikation zwischen Mensch und Tier herzustellen. Einige wichtige Punkte sind hier aufgelistet.

Futter ist nicht automatisch wirksam oder tierfreundlich

Es ist wichtig zu betonen, dass die Verwendung von Futter im Training allein nicht automatisch wirksam oder gewaltfrei ist. Aus Erfahrung weiss ich, dass leider viele Trainer das aversive Training mit Belohnungen kombinieren. Das hat aber nichts mit tierfreundlichem Training zu tun, denn das Tier weiss nie, ob als nächstes eine Strafe oder eine Belohnung folgt. Diese Unwissenheit führt automatisch zu Stress. Auch wenn ausschliesslich mit Futter gearbeitet wird, müssen mit dem Futterumgang im Training gewisse Regeln eingehalten werden, damit im Tier kein Stress entsteht.

Zuhören und respektieren

Das Beeindruckende im gegenseitigen Zuhören ist, dass die Tiere anfangen mit uns klar zu kommunizieren, sobald sie merken, dass man ihnen zuhört und ihre Bedürfnisse respektiert bzw. darauf eingeht. Es hebt die Mensch- Tier – Beziehung auf eine ganz neue Ebene. Man kann es kaum erklären, man muss es erleben.

Klare Grenzen setzen

Wir können auch im gewaltfreien und positiven Umgang dem Tier klare Grenzen setzen. Dafür muss man weder grob, streng noch körperlich oder aversiv mit dem Tier umgehen. In der Arbeit mit positiver Verstärkung setzen wir klare Grenzen, ohne dabei Vertrauen zu zerstören. Oft besteht das Vorurteil, dass in der positiven Verstärkung keine klaren Grenzen gesetzt werden. Das ist so nicht richtig. Ein gewaltfreier Umgang mit positiver Verstärkung schliesst das setzen von klaren Grenzen absolut nicht aus.

Keine Methode- sondern wissenschaftliche Naturgesetze

Ich habe weder die positive Verstärkung, noch das strafbasierte Training erfunden und auch keine spezielle „Methode“.

Das Lernen besteht aus Naturgesetzen, die aus gutem Grund so sind, wie sie eben sind. Ob man das möchte oder nicht. Um Verhalten bei Tieren überhaupt verändern zu können braucht man die operante Konditionierung. Die operante Konditionierung ist das Lernen über Konsequenzen. Entweder durch Belohnung (angenehm) oder durch Strafe (unangenehm). Die Gehirne so ausgelegt, auch unseres, dass sie automatisch angenehmes erreichen und unangenehmes vermeiden wollen.

All dieses Wissen beruht auf wissenschaftlich belegten Studien und Fakten, die professionelle Tiertrainer seit Jahrzehnten nutzen und erfolgreich anwenden.

Sie wollen mehr erfahren? Ich freue mich.

„ Die positive Verstärkung ist mehr eine Arbeit an sich selbst, als am Tier.“